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Süstedter Dorfchronik

 

die Chronik ist erhältlich bei:
Manfred Braun
27305 Süstedt
Breite Str. 18
Tel.: 04240/442

und
Samtgemeinde Bruchhausen-Vilsen (TourismusService)
Bahnhof 2
27305 Bruchhausen-Vilsen
Telefon: 04252 9300-50

Inhaltsverzeichnis der Chronik

Vorworte 5 Landwirtschaft 1950 – 2000 107
Ur- und Frühgeschichte 8 Leben und Arbeiten der Frauen auf dem Land 112
1211 erste bekannte urkundliche Erwähnung Süstedts 14 Begräbnisse 117
Landwirtschaft bis Ende 18. Jahrhundert 16 Schneechaos in Süstedt 119
Flachs- und Leinanbau 29 Land unter in Süstedt 121
Retzer Landwehr 30 Ein denkwürdiger Tag 122
Anbauer im Stroh 32 Mutige Tat zweier Männer 123
Süstedter Flur Teil 1 36 Rache der Bremer 124
Süstedter Flur Teil 2 46 Ein Ferientagebuch aus Süstedt 125
Ortsnamen 53 In de School 127
Katasterkarten 55 Feuerwehr 128
Noltesche Mühle 60 TSV Süstedt 134
Süstedter in der Ferne 65 Schützenverein 137
Die Melioration und ihr Kanal 66 Schießsport- u. Soldatenkameradschaft 141
Unsere Eisenbahn 71 Gesangverein „Liederkranz“ 143
Kriegschronik (1. Weltkrieg) 75 Theater in Süstedt 145
Das Ehrenmal 78 Der Süster Kring - Ein neuer Verein in Süstedt 150
Zeit des III. Reiches, Auswahl Zeitungsausschnitte 81 Zeittafel 156
Gemeinderatsprotokolle 89 Gedicht - „Süste“ 157
Schule in Süstedt 90 Ausblick 158
Hand- u. Spanndienste: Buerwarken 100 Höfechronik u. Häuserliste 159
Wasserbeschaffungsverband Süstedt 102 Bilder und Impressionen216
Schlachten 103 Quellenverzeichnis 240
Ausübung der Jagd 105

Auzug aus dem Kapitel "Ortsnamen"

Süstedt
Der Name Süstedt bedeutet laut Gade und Lutosch eine Stätte/ Stelle, die ursprünglich zum Schweinehüten diente. Das Wortteil "Sü" leitet sich von dem mittelniederdeutschen Wort su/suge/ soge = Sau ab. Ortsnamen mit der Endung -stedt sind sehr alte Ortsnamen: Sie stammen aus dem 5. - 9. Jahrhundert. Urkundlich erwähnt wird der Name allerdings erstmals 1211 in einer Urkunde als Sustide (im Hoyaer Urkundenbuch steht allerdings fälschlicherweise "Lustide"). Später erscheint der Name 1260 als Sugestedte, 1278, 1319 als Zustedte und 1535 als Sustedte. Die häufigste Schreibweise ist die letztgenannte. Sie tritt fast durchgängig in allen alten Urkunden auf, so dass wir "Sustedte" als den alten Namen für unser Dorf ansehen können.

Andere Heimatforscher sehen in dem Wortteil "u" mehr einen Hinweis auf Wasser, Sumpf etc. Für diese Erklärung spricht (bzw. gegen die Deutung als Platz zum Schweinehüten), dass Schweine auch in den benachbarten Dörfern gehütet wurden, diese also auch hätten Süstedt heißen können. Die Lage am Süstedter Bach, einem Bach der sich bis weit über die Gemarkungsgrenzen bis nach Kirchweyhe hinzieht, ist eine besondere Lage, die auch in dem Ortsnamen ihre Entsprechung findet. Der Hinweis auf Wasser und Sumpf lässt auch auf eine Verbindung zum Quellgebiet des Süstedter Baches schließen, denn dieses ist sehr feucht und sumpfig.

Eine etwas volkstümlichere Deutung unseres Dorfnamens fand sich in der von einer Schülerin vor ca. 50 Jahren geschriebenen Chronik. Darin heißt es: "Von älteren Leuten hört man oft, dass auf dem Steinerberg die so genannte heilige Zinsstätte des Gohgrafen war, der seinen Sitz in Gödestorf und die Wache in Wachendorf hatte. Zinsstätte spricht besonders auf die alte Schreibweise Zustedte an".

Die Schreibweise "Zustide" tritt nur in zwei uns bekannten alten Urkunden auf. Wohl wird der ersten Namensdeutung in der Literatur der Vorzug gegeben, aber, wie immer ist an solchen "Volksweisheiten" ein Körnchen Wahrheit. So gab es tatsächlich in Wachendorf - der Name lässt es bereits vermuten eine Burg, eine so genannte Motte. Diese Motten waren auf Hügeln gebaute Wacht-Türme. Die Reste dieses Hügels sind in Wachendorf immer noch vorhanden. Eine heilige Zinsstätte wird auf dem Steinerberg nicht gewesen sein. Tritt allerdings das Wort "heilig" in volkstümlichen Überlieferungen im Zusammenhang mit einem Flurort auf und hat dann der Name des Flurorts noch etwas mit "Steinen" zu tun, so kann man vermuten, dass dort frühgeschichtliche Gräber und somit Spuren einer frühen Besiedelung vorhanden sind oder vorhanden waren. Über Funde dort ist nichts bekannt, auch sind diese Namenszusammenhänge kein Beweis, wohl aber ein Hinweis, der andernorts zur Entdeckung solcher Gräber geführt hat.